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TERRY ANDERSON AND THE OLYMPIC ASS-KICKIN TEAM - S/T (2005)

  • Disc Man B
  • 13. Jan. 2014
  • 2 Min. Lesezeit

Namen…

Es gibt Namen und Namen, so viel steht fest. Es gibt gute Namen und schlechtere. Originelle und doofe. Solche mit Eiern und Attitüde und solche, die sind dermassen lau, dass man sie gleich wieder vergisst.

Das ist bei Kindern so, bei Autos, Frauen, Marken, Lebensmitteln und zwar ganz unabhängig davon, ob das damit Benannte gut oder schlecht ist.

Hier mal zur Ansicht ein kleiner Battle zwischen guten und miesen Namen:

Total coole Namen sind: Völlig schlappe Namen sind:

Colt Seavers Horst Schimanski Chevrolet Corvette Renault Alpine Reo Speedwagon Göle Pacific Ring of Fire Röschtigraben The Men From S.P.E.C.T.R.E. Buffalo Springfield Cameron Diaz Heidi Klum Feuerzangenbowle Rumpunsch Alice Cooper Joe Cocker Die Lokalmatadore Die Zipfizapfi Buam Schlangenbrot Butterhörnchen Southern Comfort Grappa Playcrew Hugo Boss Henry Chinaski Sherlock Holmes Sukanarse Ski Team Gusti Weder Viererbob Tequila Sunrise Pina Colada Winti (Mittelpunkt der Erde) Züri (Mittelerde) Löööwenblog Facebook

Es braucht etwas Übung, aber ich glaube, Ihr habt den Bogen nun langsam raus...

Deshalb, Ladies and Gentlemen, hier ein Test: Es gibt da diese Mucke, die nennt sich tatsächlich – Achtung, jetzt kommt's – TERRY ANDERSON AND THE OLYMPIC ASS-KICKIN TEAM. Und..? Cooler Name oder schlapper Name? Jawoll, cool!

Seht Ihr es vor Euch? Das Olympic Ass-Kickin Team? Eine miefige, oldschoolige Turnhalle. Darin eine Hand voll gertenschlanke, sehnige Jungs beim ernsthaften Einturnen und seriösen Dehnen. Sie sind nicht mehr ganz jung, aber gut abgehangen und noch schön im Saft. Vielleicht sind sogar Schnauzträger darunter. In engen, weissen Turnhosen, Pulswärmern, Schweissbändern. Echte Athleten eben. Und dann die Schuhe… Mann, sehen die fies aus! Etwa so unhygienisch und angsteinflössend wie die Leihschuhe in der Bowlinghalle (Fusssex mit 1'000 unbekannten Vorträgern – igitt!). Und oben, dort wo Rist jeweils auf Steiss trifft, dort sind sie völlig glattgewetzt. Welch ein Sport, welch ein Name!

Und dieser Name, der zwar zugegebenermassen nicht ganz so eingänglich ist, passt hier sogar perfekt zum Produkt. Die durch den Namen assoziierte Mélange aus Attitüde, Zielstrebigkeit, Präzision, Schlagkraft, Ausdauer, Ehrgeiz, akkurater Vorbereitung auf den Wettkampf, Sinn für funktionelle Unterwäsche, Spass und Goldmedaillen wird akustisch bestätigt. Songperlen wie "Feel A Drunk Comin' On" und "Gityoassupda Road" oder "$ 100 A Week" und "Raindrops" tragen die identischen Turnhosen und Pulswärmer und machen richtig Freude. Und weil hier und dort noch Ex-Member der GEORGIA SATELLITES an der Seitenlinie mitcoachen oder teils sogar höchstpersönlich mittreten, verdient die Mucke definitiv an jeder Olympiade einen Podestplatz.

Die Frage bleibt aber, wie die Regeln im olympischen Arschtreten eigentlich genau aussehen. Wird Mann gegen Mann getreten? Oder in Stafette? Team gegen Team? Oder gibt es ein Langstreckentreten? Gewinnt der Trittgeber oder –empfänger? Wer sitzt in der Jury? Und mit welcher Legitimation? "Boah, ja… ich hab halt früher selber professionell in Ärsche getreten und erkenne daher einen sauber ausgeführten Steisstritt, wenn ich einen sehe." Oder "Als ausgewiesener Arschkriecher kenn ich einen mit Schmackes versohlten Hintern in- und auswendig."

Aber eigentlich ist auch das nur Nebensache. Und somit wären wir bei der Hauptsache. Und Hauptsache ist, dass es immer noch Bands mit coolen Namen gibt, die immer noch coole Musik machen.

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